Obere Etage im Schloss Albrechtsberg

In der Oberen Etage befinden sich der prächtige Kronensaal, der Spiegelsaal, die Salons im Westflügel, die Salons im Ostflügel sowie die Ostterrasse mit Schlosspark.

Kronensaal

Im Obergeschoss erstrahlt der prunkvollste Raum des Schlosses, der Kronensaal. Als Meisterwerk des Spätklassizismus gehört er ohne Übertreibung zu den schönsten Sälen Dresdens. Mit einer Länge von etwa 20 Metern erstreckt sich der Kronensaal über die gesamte Tiefe des Schlosses und wird auf beiden Seiten von großen Rundbogenfenstern gesäumt. Die Längsseiten sind klassisch durch große, goldgerahmte Spiegel und Flügeltüren gegliedert. Die schweren, originalerhaltenen hölzernen Türen aus poliertem Nussbaum tragen Wappen preußischer Besitztümer.

Sehenswert sind die reich stuckierte und plastisch gestaltete Kassettendecke in ca. acht Meter Höhe und der beeindruckende große, goldfarbene Kronleuchter mit 80 Kerzen.
Über der Eingangstür befand sich hinter einem vergoldeten Ziergitter die Musikerloge.

Der Dresdner Maler Ernst Hartmann schuf als Abschluss der Wände des Kronensaals ein farbiges Fries in den Rundbögen. Umrahmt von allegorischen Figuren zeigen die Gemälde dem Betrachter die Freuden des Landlebens.

Spiegelsaal

Im Vergleich zum Prunk des Festsaals erlebt der Besucher beim Betreten des Spiegelsaals ein ganz anderes Ambiente. Die kunstverglasten Fenster lassen auch tagsüber den Raum in ein nur mattes Licht eintauchen, das spärlich von den 25 Spiegeln aufgefangen wird.

Das frühere Speisezimmer der Familie ist auf den ersten Blick vollständig in amerikanischer Eiche ausgeführt. Doch der Schein trügt: bei der reich verzierten Decke handelt es sich um eine eindrucksvolle Holzimitation.

Salons im Westflügel

Roter Salon „Albrecht“

Hierbei handelt es sich um den Empfangsbereich des Prinzen Albrecht von Preußen. An der rechten Wand am Fenster ist ein Bildnis von Graf Wilhelm von Hohenau, erstgeborener Sohn aus der Ehe von Prinz Albrecht und Rosalie von Rauch, zu sehen. Das Bild ist eine Leihgabe des Militärhistorischen Museums Rastatt. Erst im Jahre 1985 konnten durch Restaurierungsarbeiten die tiefroten Seidendamasttapeten (daher der Name „Roter Salon“) nach der originalen Vorlage erneuert werden.

Prinzensalon

Der Prinzensalon war das ursprüngliche Wohnzimmer des Prinzen Albrecht von Preußen. Eine goldgelbe Seidendamasttapete verleiht dem Raum strahlenden Glanz. Spiegelflächen an den Fenstern bringen zusätzliche Lichteffekte in das Innere des Salons. Ein Blick zur Decke ist lohnend: Die Abbildungen der Tierkreiszeichen begrenzen beiderseits Ausführungen von den als Musen dargestellten vier Jahreszeiten. Während „Winter“ und „Herbst“ noch originale Wandbilder sind, wurden „Sommer“ und „Frühling“ durch Nachahmungen an Stelle der verschollenen beiden Bilder ergänzt.

Lederzimmer

Das Ledertapetenzimmer, kurz Lederzimmer, spielt mit seinem Namen auf die Tapetenbespannung des damaligen Arbeitszimmers des Prinzen an. Sie ist entsprechend der Mode in der Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch „nur“ eine Lederimitation. Diese besteht aus Pappmaché und bildet Akanthuspflanzen als Relief ab. Die Papierfassung ist in einem bräunlichen Farbton gehalten. Die gold- und silberfarbenen Metallauflagen sind mit Farblasuren im Sinne einer Lüsterung gestaltet.

Der relativ kleine Raum beherbergte ursprünglich nur wenige Bücher. Über eine verborgene Treppe hinter der rechts vom Spiegel befindlichen Schranktür gelangte man damals in die eine Etage tiefer gelegene Bibliothek.


Salons im Ostflügel

Roter Salon "Rosalie"

Mit dem Roten Salon betritt der Besucher die privaten Räumlichkeiten der Hausherrin. Der Raum diente der Gräfin als repräsentatives Empfangszimmer und ist mit einer vergoldeten Flachkuppel verziert. Ein kunstvoll verzierter Fries aus Stuck, der von zarten Kindergesichtern bestimmt wird, ergänzt die prächtige Deckengestaltung des Salons. Der Kamin und die Türgewände sind aus schlesischem Marmor gefertigt.

Blauer Salon und Blaues Kabinett

Der Blaue Salon ist das ehemalige Wohnzimmer der Gräfin und wird farblich von der indigoblauen Seidentapete beherrscht. Der Raum hebt sich zudem durch seine silberne Ornamentierung von den anderen Privaträumen des Hauses ab. Die an der Decke befindlichen Gemälde des Gottes Apoll und seiner neun Musen ziehen die Blicke des Betrachters an.

Unmittelbar an den Blauen Salon schließt sich das Blaue Kabinett an und führt über die östliche Terrasse in den Park hinaus. Früher goldgelb gehalten, ist das Kabinett heute dem benachbarten Blauen Salon gestalterisch angeglichen.

Schlafzimmer der Dame

Imitierte Bronzesäulen, die ein regelmäßiges Achteck abgrenzen, tragen eine kleine Kuppel. In dieser ist der abendliche Sternenhimmel durch eine goldene „Kassettierung“ auf blauem Grund nachgeahmt. Durch einen Mechanismus sind die Seitenwände um und über der früheren Schlafstätte der Gräfin so verschiebbar, dass bei einer Zugbewegung vier Spiegelflächen zum Vorschein kommen.

Türkisches Bad

Ein außergewöhnliches Kleinod ist das frühere Badezimmer, das „Türkische Bad“, welches vom orienterfahrenen Architekten Carl von Diebitsch gestaltet wurde. Das Bassin ist mit belgischem Marmor umrandet. Sechs maurische Säulen tragen einen reich verzierten Baldachin aus bemaltem Stuck. Ornamente in Rot, Blau, Rosa und Gold zieren Wände und Decke. Der Durchblick vom Eingang aus erinnert an die Alhambra in Granada.


Ostterrasse und Schlosspark

Auch die Obere Etage des Hauses verfügt über eine großzügige Terrasse, die direkt vom Ostflügel der Beletage aus erreichbar ist. Die Ostterrasse gliedert sich in zwei Bereiche: eine obere Ebene mit Steinboden und eine untere, natürlich belassene Terrassenfläche mit Übergang in den Park.

Beim Betreten der Terrasse eröffnet sich dem Besucher ein herrlicher Blick in den Schlosspark. Die ursprüngliche Parkanlage entwarf der preußische Gartenbaudirektor Eduard Neide, Hofgärtner Herrmann Sigismund Neumann führte sie aus. Sie verleiht noch heute dem Schloss mit ihrer Ausdehnung von 13 ha und ihren unvergleichlichen Baumgruppen, unterbrochen von Springbrunnen, Gießbächen und Wasserfällen, eine wundervolle landschaftliche Schönheit.

Öffentliche Führungen und Schloss­führungen für Gruppen

Entdecken Sie das Schloss Albrechtsberg, eines der schönsten Bauwerke des Spätklassizismus. Während eines Rundgangs durch die Gemächer des Prinzen erfahren Besucher Wissenswertes über ihn und seine Familie, das Leben des preußischen Könighauses und die Bau- und Schlossgeschichte von 1850 bis heute.

Führungen

Symbol_Schloss-Albrechtsberg